Heinz Schäpers

Kunstschmied und Metallbildhauer

WERKE

Freundinnen

Freihandgeschmiedet

Schmiedestahl ST 37,

feuerverzinkt,

Höhe ca. 1,70 m,

Breite ca. 1,20 m.

Nachbetrachtungen zu einer Anfangsidee


Die “Freundinnen“ entstanden innerhalb von ca. zehn Jahren.


Ursprünglich gab es nur eine Skizze, schnell auf ein Stück Papier gebracht, später in der Größe der heutigen Form auf ein altes Stück Brett im hinteren Teil der Schmiede abwartend hingestellt.


Oft ging ich an diesem ca 1,70 m hohen nach vorne strebenden „Etwas“ mal in Gedanken versunken, oder auch grußlos vorbei.


Ich möchte niemals versäumen, die handwerklichen Traditionen und Darstellungsformen in Ehren zu halten, habe immer versucht, das künstlerische Schaffen mit meinem handwerklichen Können zu verbinden, um durch das erlernte Handwerk meine materielle Existenz abzusichern.


Im Zusammenhang mit einem Auftrag entstand so nebenher und zwischendurch eine zweite Figur, diesmal nicht als Skizze, sondern direkt in Stahl geschmiedet, allerdings erst ein kräftiges Bein, dann ein zweites später ein paar mächtige Pobacken. Das zog sich über 1–2 Jahre hin, blieb in der Schmiede, mal hier mal dort stehen und verließ mit der „Schlanken Frau“ auf dem Brett und mir beim Auszug die Schmiede in Gelsenkirchen-Buer.


Meine Beziehungen zur Umwelt, den Widerspiegelungen der Eindrücke, Erlebnisse, die Lust am Gestalten und Fabulieren, nicht zu vergessen der Hang zur Theatralik und Komik haben mich zu einem prall gefüllten Menschen gemacht, der fortgerissen von der eigenen Freude am Suchen und Finden seine eigenen Fragen beantwortet.


Einige Jahre gingen ins Land, die erste kleine Skizze der schlanken Frau war geblieben, hing in der Schmiede in Essen am Skizzenbrett, die starke Frau mit Unterleib neben dem Amboss.


Nun bin ich hin und hergerissen zwischen der Auffassung und dem Anliegen, dass Kunst dem Künstler als auch dem Betrachter Freude bereiten sollte und der Erkenntnis, dass alles Machbare eine zeitlich menschliche Begrenzung erfährt.


Irgendwann rumorte es und innerhalb eines Jahres hatte sich die Frau ohne Oberleib entwickelt, in einer hemmungslos sich entladenden heißen Zuneigung in die mittlerweile stahlgewordene schlanke Frau verliebt. Seitdem schreiten beide innig aneinander geschmiegt und schreiten und schreiten ...


So einfach ist das ...